Datenauswertung & Controlling
Im Rahmen von Digitalisierungsprojekten fallen zwangsläufig neue Datenbestände in Unternehmen an, die es auszuwerten gilt. Dabei ist jeder Datensatz nur so nützlich, wie die Fragen, die einem zu stellen einfallen. In vielen Unternehmen schleicht sich mit der Zeit eine gewisse Betriebsblindheit ein, die auch bei Vorlage von neuen Daten verhindert, dass bestimmte Fragen überhaupt aufgeworfen werden. Hierzu ein Beispiel aus meiner Erfahrung:
In einem E-Commerce-Unternehmen, in dem ich ein erfolgreiches Digitalisierungsprojekt betreut habe, war ein konstantes Problem die hohe Retourequote. Rund 40% des Umsatzes wurde als Retoure zurück gegeben. Auf der Suche nach Maßnahmen, die diese Quote senken können, habe ich die Daten des Unternehmens unter verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet. Eine interessante Einsicht dabei war, dass 10% der KundInnen des Unternehmens für 50% des Retoureumsatzes verantwortlich waren. In reinen Zahlen hieß dies, dass es etwa 200 “StammkundInnen” gab, die zwar öfter für viel Geld bestellt haben, aber oft fast alles wieder zurückgegeben haben. Unterm Strich haben diese StammkundInnen also praktisch keinen Umsatz sondern nur Prozesskosten generiert.
Als Maßnahme haben wir eine freundliche E-Mail an die betroffenen Personen verschickt, in der auf die ökologischen und wirtschaftlichen Folgen solchen Handelns hingewiesen wurde. Zusammen mit einigen weiteren Maßnahmen konnten wir die Retourequote so auf 30% drücken.